Utrecht Halbmarathon 2017 – FatBoysRun Communitytreffen

Freitag, 03. März 2017
Ich kehre aus Japan zurück und lande wieder in Deutschland.

Sonntag, 05. März 2017
Ich begleite Inga auf dem Luisenturmlauf und weiche nicht von ihrer Seite während des Laufes. Ich habe Jetlag, bin müde, aber gehe es als lockeren Lauf an. Meine Beine sind vom Tokio Marathon immer noch schwer, den ich ja nur eine Woche zuvor lief.

Donnerstag, 09. März 2017
Ich beschließe, nach einem Telefonat mit Ariane, definitiv zum Utrecht Halbmarathon zu fahren. Der Hauptgrund ist das FatBoysRun Community-Treffen. Schließlich höre ich die Beiden seit es Folge 3 gibt. Stand Heute gibt es um die 80 Folgen. Sie haben mich also schon lange begleitet und unterhalten und ich möchte die beiden endlich kennenlernen.

Montag, 13. März 2017
Ich habe eine leichte Bronchitis und werde zu zwei Tagen Ruhe von meiner Hausärztin verdonnert. Es ist fragwürdig, ob ich am Wochenende überhaupt wieder fit genug für das Laufen bin. Ich bin traurig

Samstag, 18. März, FatBoysRun Community-Treffen mit Pastaparty
Ich stehe auf und beschließe erst in diesem Moment, dass ich nach Utrecht fahre. Ich bin wieder halbwegs fit, sage ich mir zumindest, fühle ich mich aber unsicher. Gegen 11:00 Uhr geht es los. 250 km später bin ich in Utrecht und treffe Ariane bei der Abholung der Startnummern. Wir teilen uns ein Zimmer, denn das macht es ein wenig kostengünstiger.
Vom Hotel geht es dann zu Philipp, einem der beiden FatBoys vom FatBoysRun Podcast. Ich bin von den Parkplatzpreisen schockiert: Ca. 4 Euro pro Stunde. Ariane und ich diskutieren und beschließen dann, die Gebühr für 5 Stunden zu bezahlen. Wir können das aber nicht, da der Automat nur Kreditkarten annimmt und wir beide darauf nicht vorbereitet waren. Ariane geht schon einmal vor, ich fahre ich das Auto wieder zurück zum Hotel und gehe die knapp 4 km zu Fuß.
Als ich ankam, war ich der letzte eintreffende Gast. Shit happens. Jedoch gab es genug Pasta und vegane Soßen, so dass ich gleich direkt von Philipp mit einem vollen Teller begrüßt wurde. Es begann ein netter Abend, wo ich viele neue, nette Personen kennen gelernt habe und einige sicher dieses Jahr auf der einen oder anderen Veranstaltung wiedersehen werde. Neben vielen netten kleinen Gesprächen mit anderen aus der Community über Ultraläufe, Marathons und natürlich den Hermannslauf. Es gab es auch ein kurzes Gespräch mit René, den zweiten vom FatBoysRun-Podcast, und auch Philipp.
Der Abend verging für mich wie im Flug, bis wir kurz vor 22 Uhr freundlich von Philipp raus geschmissen wurden. Marius und Daniel waren zwei aus der Community, die ich kennenlernen durfte. Sie schliefen im selben Hotel und nahmen uns mit zurück und ersparten uns die 4 km Rückweg zu Fuß. Auf diesem Wege nochmal: Vielen Dank!

19. März 2017
Ariane und ich standen auf und frühstückten mit Daniel und Marius. Daniel lief den ganzen Marathon, Marius hingegen lief den halben, wie Ariane und ich.

Wir fuhren zu viert, in zwei Autos, vom Hotel zum Start. Im Parkhaus angekommen, parkten René und Philipp keine 10 Sekunden später fast neben uns. Gemeinsam gingen wir erst zur Kleiderabgabe und dann weiter in ein Café, wo wir die anderen aus der Community trafen. Nach etwas Schnack und aufwärmen, gingen wir gemeinsam zum Start. Es war wirklich sehr windig und dadurch war es nicht gerade warm. Wenigstens war es trocken und ich hoffte, dass dies zumindest bleibe. Ich war mir sicher, dass auf Grund meiner Erkrankung, meinem mangelnden Training und vor allem auch dem enormen Wind hier keine Bestzeit drin war. Ich beschloss zwischen 1:35 und 1:45h zu laufen, um den Lauf möglichst zu genießen.

Wenige Sekunden vor dem Start bemerkte ich, dass ich im völlig falschen Startblock G stand. Daher lief ich dort raus, komplett um alle anderen Startblöcke herum und konnte ganz kurz vor knapp in meinen Block D einchecken. Puh! Das waren sicher 200m im zügigen Tempo.

Start
Der Start war interessant. Es gab vor der Startlinie eine absichtliche Verengung. Sie hatte ich zwar ab der Startlinie sofort sehr viel Platz, jedoch musste ich bis zum Start Schlange stehen und warten. Dass ich aber direkt viel Raum und Platz hatte, empfand ich auf jeden Fall, als die nettere Option.

Km 0 – 5
Die ersten Kilometer flogen dahin. Wir liefen durch Wohngebiete, schönen Parkanlagen und Fahrradwegen. Es gab hier etwas Publikum. Interessant waren die Elektrolytgetränke. Die Becher hatten einen Deckel mit Strohhalm. Irgendwie war ich es nicht gewohnt so während des Laufens zu trinken.

Km 5 – 10
Einer der für mich wohl schönsten Abschnitte der Strecke war jener zwischen Km 5 und 10. Es ging in Richtung Innenstadt an Grünflächen und Grachten vorbei. In der Innenstadt gab es eine unheimlich gute Stimmung. Gemischt mit engen Gassen und schönen, teils alten Gebäuden.

Dort lief ich auch auf den Pacemaker für den Marathon auf: 3:15h. Ich dachte, ich hänge mich ein wenig dran, änderte aber schon nach 100 m meinen Plan. Der Knubbel um den Pacemaker war schon etwas größer und irgendwie auch ein unangenehmes Gedrängel. Ich beschloss zu überholen und weiter mein Tempo zu laufen.

Bei Km 8 bemerkte ich, dass ein Läufer mich schon länger als Pacemaker nutzte. Ich sprach ihn an. Sein Name war Bart und ich meinte zu ihm, dass ich bewusst ab Km 10 das Tempo raus nehme. Wir unterhielten uns ein wenig. Er erklärte mir, was ich noch von der Strecke zu erwarten hatte: Lange Geraden, viel Natur, wenig bis kein Publikum. Wir quatschten danach über alles Mögliche: Alte Wettkämpfe, Utrecht, Ziele und Pläne. Bei Km 10 nahm ich das Tempo raus und ließ meinen Gesprächspartner ziehen.

Km 10 – 15
Nach gut 42/43 Minuten passierte ich die 10 km. Ich wollte den zweiten Teil des Laufes nur noch genießen und nichts mehr riskieren. Laut Plan, sollte hier bald etwas zu trinken kommen. Ich hatte Durst und ein wenig Hunger. Eine Banane sollte geben. Bei Km 12 kam endlich die Getränkestation, jedoch ohne Obst.

Ich war enttäuscht, aber lief nach etwas Wasser und Elektrolyte weiter. Es hieß doch im Vorfeld, dass es auch Obst für die Halbmarathonläufer_innen geben solle, jedoch gab es sie nicht und dies sollte sich auch nicht mehr ändern. Nicht einmal im Ziel, doch dazu gleich mehr.

Km 15 – 20
Es war schon irgendwie schön durch die Natur zu laufen. Viele hatten mich überholt und es war ok. Wir liefen lange gerade Straßen entlang, durch Felder, an Bauernhöfen vorbei und es gab tatsächlich wenig Publikum. Bei Km 18 blieb ein Läufer plötzlich stehen und wankte und hechelte. Ich blieb sofort stehen und fragte, ob er einen Arzt bräuchte. Er meinte, es wäre alles in Ordnung und er käme klar. Als er weiter wankte, fragte ich nochmal nach, ob er wirklich sicher sei. Seine Atmung klinge nicht gut und er wanke sehr stark. Er verneinte erneut und unterstrich, dass er wirklich keinen Arzt bräuchte. Ich lief los und drehte mich nach 100 m wieder um, und sah ihn langsam traben. Ich war mir nicht sicher, ob es ihm wirklich so gut ginge. Doch nach weiteren 100 m lief ich an einem Arztteam vorbei, die sehr aufmerksam alle anschauten und musterten.

Bei Km 19 überholte mich eine Läuferin, die mit einem Läufer zusammen lief. Aber irgendwie blieben die nun wenige Meter vor mir und liefen nicht mehr schneller.

Km 20 – Ziel
Als der letzte Kilometer anfing dachte ich, dass ich die beiden wieder überholen könnte und entschied mich dazu leicht das Tempo anzuziehen. Auch bemerkte ich, dass ich knapp unter 1:35 bleiben könnte.

Als ich die beiden überholte, zog plötzlich die Läuferin mit. Der Läufer blieb zurück. Bis kurz vor dem Ziel pushte die Läuferin mich und ich sie auf ein gutes Tempo. Wir liefen knapp hinter einander ins Ziel. Ich trabte aus, holte Luft und freute mich auf die Zielverpflegung. Diese Bestand aus Wasser und Elektrolyte. Ich war erneut enttäuscht und ging ohne Essen duschen.

Achja, natürlich konnte man im Parkhaus nur mit Kreditkarte bezahlen und sonst gar nicht. Dank eines freundlichen Läufers, konnte ich ihm die Gebühr in Bar geben und er bezahlte für mich die Gebühr mit seiner Karte.

So sehr ich das Communityevent gefeiert habe und mir die Strecke gefiel, so sehr muss ich klar Kritik an der Verpflegung des Halbmarathons üben. Ich war bis zu diesem Punkt wirklich positiv von dem Wochenende angetan. Wer im Vorfeld Essen für die Läufer_innen verspricht, der sollte es auch einhalten. Dass es nicht einmal etwas im Ziel gab, irritierte mich. Hätte ich das im Vorfeld gewusst, hätte ich entsprechend vorgesorgt und mir etwas mitgenommen. So fuhr ich mit leerem Magen nach Hause und holte mir unterwegs irgendwas an einer Tankstelle.

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